Neues aus Indonesien

Endlich habe ich es wieder einmal geschafft, mich hinzusetzen und einen Blog zu schreiben. Ob es an fehlender Motivation liegt, dass ich so lange nichts geschrieben habe oder daran, dass ich in meinen Ferien einfach zu wenig Zeit habe, soll dem Entscheidungsvermögen des Lesers überlassen werden. Nach einer genialen Surf-Woche in Seminyak nahm ich den Bus nach Ubud, einem mehr oder weniger kleinen Städtchen im Landesinneren. Ubud ist bekannt als eine Destination für Künstler, Yogafans und andere Kreative (was mir ja alles sehr entspricht). Die Stadt hat aber auch sonst viel zu bieten: Balinesische Tempel mit kunstvollen Steinornamenten, Reisterassen und viel Natur rundherum.

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Tempelanlage in Ubud

Auch hier lag es wieder einmal nahe, einfach einen Roller zu mieten und auf eigene Faust auf Erkundungstour zu gehen. Das tat ich dann auch mit den zwei Holländern Tessa und Martijn, die ich im Hostel kennengelernt hatte. Das Problem war nur, dass es auf Bali weder Wegweiser, noch angeschriebene Strassen, noch brauchbare Karten gibt. Im Endeffekt fanden wir von all den Orten, die wir besuchen wollten, nur den Monkey Forest etwas nördlich von Ubud. Wir können aber durchaus behaupten, viel von Bali gesehen zu haben, so viele Kilometer haben wir an diesem Tag zurückgelegt. Wir hatten auch Glück, dass wir nicht in eine Polizeikontrolle gerieten. Obwohl jeder Kindergärtner hier einen Roller mieten kann, muss man einen internationalen Führerausweis besitzen, um diesen auch fahren zu dürfen (was ich ja nicht habe). Wenn man erwischt wird, geht aber dank der weit verbreiteten Korruption auch nicht die Welt unter, die Cops geben sich meistens mit 500’000 Rupiah zufrieden.

Am nächsten Tag liess ich mich dann von Tessa überreden, in eine Yogalektion mitzukommen. Bisher war Yoga für mich etwas, das man macht, wenn man für anständige Sportarten zu faul ist. Ich war aber gerne bereit, mich vom Gegenteil überzeugen zu lassen. Es war dann wirklich auch ein bisschen anstrengend, doch schlussendlich war das Ganze eher ein Stretching für Fortgeschrittene. Ich glaube schon, dass Yoga, wenn man es regelmässig macht, Balance, Stärke und Körpergefühl verbessern kann, doch für mich ist das nichts. (Falls sich unter den Lesern dieses Blogs Yoga-Fans befinden, sorry, nehmt’s mir nicht übel). Immerhin war das Yogastudio sehr schön. 🙂 Am Tag darauf unternahm ich mit Martijn ein Sunrise-Trekking auf den Mount Batur, einer der beiden Vulkane auf der Insel. Dazu wurden wir bereit um 2 Uhr morgens abgeholt. Offenbar ist dieses Trekking das Must-Do auf Bali, so waren wir dann auch nicht die Einzigen, die die rund zweistündige Wanderung auf den Gipfel unternahmen. Die von all den Taschenlampen erzeugte Lichterschlange zog sich die gesamte Bergflanke hoch, ich schätze, dass mit uns noch etwa 150-200 Leute auf den Berg wollten. Glücklicherweise verteilte sich das oben auf dem Gipfel wieder etwas, sodass wir in Ruhe einen wunderschönen Sonnenaufgang geniessen konnten (siehe Bild).

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Sonnenaufgang vom Mount BaturIMG_6508

Nach vier Tagen in Ubud führte mich meine Reise dann weiter nach Gili Air, eine von drei kleinen Inseln nordwestlich von Lombok, der Nachbarinsel von Bali. Hier bin ich seit drei Tagen und habe heute meine Ausbildung zum Open Water Diver beendet. Gili ist nämlich nicht nur über dem Wasser ein Paradies, sondern vor allem auch unter dem Wasser. Hier tummeln sich nicht nur hunderte verschiedene Fischarten, Krebse und andere Schalentiere, sondern auch Schwarz- und Weissspitzenhaie sowie verschiedene Gattungen von Schildkröten. Auf jedem Tauchgang entdeckt man hier wieder etwas neues. Das Tauchen hat mir so gut gefallen, dass ich mich entschlossen habe, gleich noch den Advanced-Kurs anzuhängen, der noch einmal zwei weitere Tage dauern wird. Gili Air hat nebst dem Tauchen eigentlich nicht viel zu bieten, doch das macht gerade den Charme dieser Insel aus. Hier gibt es nämlich weder Autos noch Roller, wer von A nach B gelangen will tut das entweder zu Fuss, mit dem Fahrrad oder mit der Pferdekutsche. Ich geniesse es wirklich, für einmal nicht ständig von Motorenlärm umgeben zu sein und mich überall frei bewegen zu können. Ich freue mich auf die verbleibenden Tage auf Gili Air. Anschliessend gehe ich noch einmal für sechs Nächte zurück nach Seminyak. Und dann ist meine Reise auch schon wieder vorbei! Ich könnte es hier echt noch länger aushalten.

2014-08-15 07.51.13

So lässt es sich leben!

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