Endlich ein Abschluss… oder ein Neuanfang?

Ziemlich genau fünf Monate ist es her, seit ich von meiner unvergesslichen Reise zurückgekehrt bin. Sehr viel ist seither passiert, vieles hat sich geändert, nur eines nicht: Das Verlangen, wieder auf Reisen zu gehen. Wann das wieder geschehen wird, weiss ich aber noch nicht.

Irgendwie habe ich ein schlechtes Gewissen, dass ich nie mehr etwas geschrieben habe. Ich habs nicht wirklich fertig gebracht, einen guten Abschluss für diesen Blog zu schreiben. Nach meiner Rückkehr in die Schweiz konnte ich mich nicht dazu aufraffen, die Motivation war weg. Vielleicht aus Enttäuschung, weil im grauen Zürich alles noch gleich war. Vielleicht aus Fernweh. Vielleicht, weil ich wusste, dass die besten zweieinhalb Monate meines Lebens vorüber waren.

Dont cry because it’s over, smile because it happened. That’s what they say. Einfacher gesagt als getan. Irgendwann gewöhnt man sich aber daran. Es hat auch seine Vorteile, wieder zu hause zu sein. Deshalb habe ich mir überlegt, Vor- und Nachteile des Wieder-zu-Hause-Seins aufzulisten.

Vorteile:

+ Die Dusche funktioniert so, wie man es gern hat. Und es gibt immer warmes Wasser.

+ Man muss nicht mehr Wasser im Supermarkt kaufen gehen, man kann direkt vom Hahn trinken.

+ Auf dem WC gibt es wieder Klopapier und nicht nur diese komischen Brausen. (Ich weiss bis heute nicht, wie die genau funktionieren)

+ Mein eigenes Bett. Mein eigenes Zimmer.

+ Das W-Lan funktioniert wieder einwandfrei.

+ Niemand versucht, dich über den Tisch zu ziehen. Ein Artikel kostet so viel, wie er angeschrieben ist.

Nachteile:

– Man kann nicht jeden Tag zwei Mal im Restaurant essen, ohne sich komplett zu ruinieren.

– Das Bier kostet statt 80 Rappen wieder 8 Franken in der Bar.

– Niemand lacht dir einfach mal so ins Gesicht. Wenn man jemanden einfach mal so anspricht, ist man gleich ein Spinner.

– Man hat wieder Aufgaben und Verpflichtungen, die Agenda wird wieder benutzt.

-Man muss sich am Morgen überlegen, ob man einen Regenschirm mitnehmen soll.

– Die Leute wundern sich über dich, wenn du in kurzen Hosen, Tanktop und Flip-Flops rumläufst. (Ist ja auch viel zu kalt hier)

Das sind nur einige von vielen, vielen Vor- und Nachteilen. Welche Seite überwiegt, lässt sich meiner Meinung nach nicht wirklich sagen. Nur zu Hause zu bleiben, ist aber auch langweilig. Mich wird es sicher bald wieder in die weite Welt hinausziehen. Deshalb ist dieser Post auch nicht wirklich ein Abschluss dieses Blogs, sondern eher ein Neuanfang. Die Reise geht weiter, früher oder später. Und dann werdet ihr wieder von mir hören.

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Neues aus Indonesien

Endlich habe ich es wieder einmal geschafft, mich hinzusetzen und einen Blog zu schreiben. Ob es an fehlender Motivation liegt, dass ich so lange nichts geschrieben habe oder daran, dass ich in meinen Ferien einfach zu wenig Zeit habe, soll dem Entscheidungsvermögen des Lesers überlassen werden. Nach einer genialen Surf-Woche in Seminyak nahm ich den Bus nach Ubud, einem mehr oder weniger kleinen Städtchen im Landesinneren. Ubud ist bekannt als eine Destination für Künstler, Yogafans und andere Kreative (was mir ja alles sehr entspricht). Die Stadt hat aber auch sonst viel zu bieten: Balinesische Tempel mit kunstvollen Steinornamenten, Reisterassen und viel Natur rundherum.

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Tempelanlage in Ubud

Auch hier lag es wieder einmal nahe, einfach einen Roller zu mieten und auf eigene Faust auf Erkundungstour zu gehen. Das tat ich dann auch mit den zwei Holländern Tessa und Martijn, die ich im Hostel kennengelernt hatte. Das Problem war nur, dass es auf Bali weder Wegweiser, noch angeschriebene Strassen, noch brauchbare Karten gibt. Im Endeffekt fanden wir von all den Orten, die wir besuchen wollten, nur den Monkey Forest etwas nördlich von Ubud. Wir können aber durchaus behaupten, viel von Bali gesehen zu haben, so viele Kilometer haben wir an diesem Tag zurückgelegt. Wir hatten auch Glück, dass wir nicht in eine Polizeikontrolle gerieten. Obwohl jeder Kindergärtner hier einen Roller mieten kann, muss man einen internationalen Führerausweis besitzen, um diesen auch fahren zu dürfen (was ich ja nicht habe). Wenn man erwischt wird, geht aber dank der weit verbreiteten Korruption auch nicht die Welt unter, die Cops geben sich meistens mit 500’000 Rupiah zufrieden.

Am nächsten Tag liess ich mich dann von Tessa überreden, in eine Yogalektion mitzukommen. Bisher war Yoga für mich etwas, das man macht, wenn man für anständige Sportarten zu faul ist. Ich war aber gerne bereit, mich vom Gegenteil überzeugen zu lassen. Es war dann wirklich auch ein bisschen anstrengend, doch schlussendlich war das Ganze eher ein Stretching für Fortgeschrittene. Ich glaube schon, dass Yoga, wenn man es regelmässig macht, Balance, Stärke und Körpergefühl verbessern kann, doch für mich ist das nichts. (Falls sich unter den Lesern dieses Blogs Yoga-Fans befinden, sorry, nehmt’s mir nicht übel). Immerhin war das Yogastudio sehr schön. 🙂 Am Tag darauf unternahm ich mit Martijn ein Sunrise-Trekking auf den Mount Batur, einer der beiden Vulkane auf der Insel. Dazu wurden wir bereit um 2 Uhr morgens abgeholt. Offenbar ist dieses Trekking das Must-Do auf Bali, so waren wir dann auch nicht die Einzigen, die die rund zweistündige Wanderung auf den Gipfel unternahmen. Die von all den Taschenlampen erzeugte Lichterschlange zog sich die gesamte Bergflanke hoch, ich schätze, dass mit uns noch etwa 150-200 Leute auf den Berg wollten. Glücklicherweise verteilte sich das oben auf dem Gipfel wieder etwas, sodass wir in Ruhe einen wunderschönen Sonnenaufgang geniessen konnten (siehe Bild).

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Sonnenaufgang vom Mount BaturIMG_6508

Nach vier Tagen in Ubud führte mich meine Reise dann weiter nach Gili Air, eine von drei kleinen Inseln nordwestlich von Lombok, der Nachbarinsel von Bali. Hier bin ich seit drei Tagen und habe heute meine Ausbildung zum Open Water Diver beendet. Gili ist nämlich nicht nur über dem Wasser ein Paradies, sondern vor allem auch unter dem Wasser. Hier tummeln sich nicht nur hunderte verschiedene Fischarten, Krebse und andere Schalentiere, sondern auch Schwarz- und Weissspitzenhaie sowie verschiedene Gattungen von Schildkröten. Auf jedem Tauchgang entdeckt man hier wieder etwas neues. Das Tauchen hat mir so gut gefallen, dass ich mich entschlossen habe, gleich noch den Advanced-Kurs anzuhängen, der noch einmal zwei weitere Tage dauern wird. Gili Air hat nebst dem Tauchen eigentlich nicht viel zu bieten, doch das macht gerade den Charme dieser Insel aus. Hier gibt es nämlich weder Autos noch Roller, wer von A nach B gelangen will tut das entweder zu Fuss, mit dem Fahrrad oder mit der Pferdekutsche. Ich geniesse es wirklich, für einmal nicht ständig von Motorenlärm umgeben zu sein und mich überall frei bewegen zu können. Ich freue mich auf die verbleibenden Tage auf Gili Air. Anschliessend gehe ich noch einmal für sechs Nächte zurück nach Seminyak. Und dann ist meine Reise auch schon wieder vorbei! Ich könnte es hier echt noch länger aushalten.

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So lässt es sich leben!

Sapa Adventures und Surfen auf Bali

Meine letzte Station in Vietnam hiess Sapa. Mit dabei war Lexie, eine Amerikanerin, die wie ich auch noch ein paar Tage mehr in Vietnam eingeplant hatte und nicht wie der Rest der Gruppe nach Laos weiterreiste. Um nach Sapa zu gelangen, mussten wir ein weiteres Mal einen vietnamesischen Nachtzug nehmen. Da Sapa aber hoch oben in den Bergen liegt, ist es nur per Bus zu erreichen, was nach einer kurzen Nacht im Zug und mit den holprigen Strassen Vietnams sehr anstrengend sein kann. Weil wir bereits um 7 Uhr in Sapa ankamen, konnten wir noch nicht in unser Hostel einchecken und sahen uns gezwungen, schon so früh am Morgen etwas zu unternehmen. Glücklicherweise konnten wir dann direkt eine Tagestour machen, wo wir von mehreren H’mong-Frauen (Angehörige eines Hill Tribes) durch die umliegende Landschaft geführt wurden.

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Vier Angehörige des Hill Tribes der H’mong

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Aussicht vom Tran Tom Pass in Sapa

Sapa ist bekannt für seine Reisterassen, die scheinbar an jedem freien Fleck angelegt wurden. Unsere Tour führte uns durch drei Hill Tribe Dörfer, wo wir immer sogleich von Frauen und Kindern umringt wurden, die uns ihre handgemachten Waren verkaufen wollten. Auch Sapa selbst ist voll von H’mong, die einem auch mal ohne weiteres während zehn Minuten hinterherlaufen und einem irgendetwas andrehen wollen. Der Tourismus ist offenbar auch bei den traditionellen Bergstämmen die Einnahmequelle Nummer eins. Trotzdem: Sapa und Umgebung sind etwas vom Schönsten, das ich je gesehen habe. Das bestätigte sich auch am zweiten Tag: Wir mieteten einen Roller und fuhren mit einem Guide in der Gegend herum. Dabei braucht man gar nicht gross nach Sehenswürdigkeiten Ausschau zu halten, weil die ganze Landschaft schon eine Sehenswürdigkeit in sich ist. Wir besuchten auch noch ein Dorf eines anderen Hilltribes namens Dao, wo uns eine Frau ihr bescheidenes Haus zeigte. Die Leute in den Hilltribe-Dörfern leben in bitterer Armut. Sie haben zwar elektrisches Licht, doch kein fliessendes Wasser. Wenn es eine Zeit lang nicht regnet, wird halt auch nicht geduscht. Stolz präsentierte uns die Frau das Schuldiplom ihres Sohnes, das eingerahmt an der Wand hing. Er hat es offenbar geschafft, an eine Universität zu gehen und sich in Hanoi ein Leben aufzubauen.
Besonders empfehlenswert in Sapa ist auch der Street Market, wo man für etwa 3 Franken einen riesigen Teller Nudeln und ein grosses Bier erstehen kann. In Vietnam lohnt es sich allgemein, von den touristischen Hauptstrassen und “teuren” Restaurants wegzugehen und sich dort, wo die Einheimischen ihr Essen kaufen, umzusehen. Meistens ist der Food dort nicht nur günstiger, sondern sogar besser als in den Restaurants. Die drei Tage in Sapa waren ein geniales Erlebnis und gingen viel zu schnell vorbei.

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Reisterassen in der Nähe von Ta Phin, Sapa

Mittlerweile bin ich bereits seit vier Tagen auf Bali , wo ich insgesamt etwas mehr als drei Wochen verbringen werde. Momentan bin ich in Seminyak, wo ich ein Surfcamp mache. Ich wohne in einem kleinen Hostel/Guesthouse namens Teka Teki House, das ich allen, die nach Bali in die Ferien wollen, nur empfehlen kann. Da es nur für etwa 15 Personen Platz bietet, ist die Atmosphäre sehr familiär. Der Besitzer des Hostels heisst Agung und kennt jeden seiner Gäste mit Vornamen und gibt sich alle Mühe der Welt, seine Gäste nach Strich und Faden zu verwöhnen.

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Der Aussenbereich meines Hostels (man beachte das Hakenkreuz über dem Eingang)

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Aussicht auf den Agung-Vulkan im Inneren der Insel

Mein erster Eindruck von Bali war aber nicht unbedingt positiv. Kuta bzw. Seminyak könnten genau so gut australische Küstenstädte sein, so verwestlicht ist hier alles. Um Party zu machen ist es hier natürlich genial, aber wer auf der Suche nach einem kulturellen Erlebnis ist, wird enttäuscht. Wie Bali wirklich ist, sieht man erst, wenn man sich ins Innere der Insel begibt. Trotzdem gefällt es mir mittlerweile sehr gut hier, was wohl auch an all denn coolen Leuten liegt, die ich hier bereits kennengelernt habe. Auch das Surfen macht mir riesigen Spass. Das liegt nicht nur an den Wellen, sondern auch an meinem Surfguide Deduk, der immer zu einem Spass aufgelegt ist und die Surfspots kennt wie seine Westentasche.

Bis zum 9. August bin ich noch hier in Seminyak am Surfen, dann geht es weiter ins Landesinnere nach Ubud für 4 Nächte. Ab dem 13. bin ich dann auf Gili Islands, wo ich meine Open Water Diving License machen will. Was ich danach noch mache, wird sich irgendwann in den nächsten Tagen noch herausstellen. Bis dahin geniesse ich aber weiterhin die Wellen und den Strand hier in Seminyak.

Schiffbruch in der Halong Bay

Mein Aufenthalt in Vietnam neigt sich bereits wieder dem Ende zu. Momentan bin ich in Vietnams Hauptstadt Hanoi, wo ich mich heute vom Rest der Gruppe, der nach Laos weiterreist, verabschieden werde. Für die verbleibenden vier Tage in Vietnam habe ich einen Kurztrip ins Bergstädtchen Sapa nahe der chinesischen Grenze eingeplant.

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Laternen in Hoi An

In meinem letzten Blogeintrag habe ich von Ho Chi Minh City und Nha Trang erzählt. Die nächste Station hiess Hoi An, ein eher kleines Städchen mit Altstadt, in dem es sogar so etwas wie eine Fussgängerzone gibt. Endlich ein Moment ohne die ständige Angst, gleich von einem Töff überrollt zu werden! Zudem ist die Altstadt von Hoi An sehr schön, überall hängen Laternen und die Stadt ist voller farbiger Lichter (wenn nicht gerade wieder mal der Strom für eine Stunde in der ganzen Stadt ausfällt).

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Hell Cave

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55 Meter in die Höhle abseilens

In Hoi An erhielten wir zudem die Möglichkeit, uns in einem nahegelegenen “Gebirge” in Höhlen abzuseilen. Nicht alle von der Gruppe machten mit, doch ich wollte mir das nicht entgehen lassen – und habe es nicht bereut. Die Höhle namens “Hell Cave”, in die wir uns abseilten, war gigantisch und voller mystisch beleuchteter Steinfiguren. Ein wirklich einmaliges Erlebnis.

Mit der Weiterreise nach Hue erreichten wir den Norden Vietnams, wo es etwas hügeliger ist. Hue ist eine Küstenstadt, die eigentlich touristisch nicht viel zu bieten hat. Da alle Sehenswürdigkeiten in und um Hue verteilt sind, mieteten wir uns Fahrer, die uns auf ihren Rollern von Ort zu Ort brachten. Wir sahen das Reismuseum (ich weiss, es tönt scheisse, war aber ziemlich interessant), viele Ruinen und Tempel, schier endlose Reisfelder und hatten eine sehr schöne Aussicht auf den Perfume River. Das beste am Ganzen war aber die Fahrt mit den Rollern selbst. Mit einem Affentempo fuhren wir kreuz und quer durch die kleinsten Gässchen und über die holprigsten Pfade mitten im Wald. Um keinen Preis hätte ich selbst fahren wollen, der vietnamesische Verkehr ist einfach pures Chaos.

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Aussicht auf den Perfume River

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Halong Bay

Als Quasi-Höhepunkt der Reise besuchten wir am Freitag die Halong Bay. Diese gehört zum Unesco-Weltnaturerbe und besteht aus 1969 Kalkfelsen, die zum Teil über 100 Meter weit aus dem Wasser ragen. Selten habe ich so etwas Eindrückliches gesehen. Die meisten von uns mieteten dort ein Kajak, um zwischen den gigantischen Felsen herumzupaddeln. Das ging eine Weile ganz gut, bis ich auf die geniale Idee kam, aus dem Kajak ins Wasser zu springen. Dabei kehrte es sich um, und als ich es wieder umdrehen wollte, füllte es sich langsam mit Wasser. Die hervorragende Qualität meines löchrigen Kajaks trug dann auch noch ihren Teil dazu bei. Schlussendlich war von meinem Kajak nichts mehr zu sehen ausser der Schnur, die ich noch in der Hand hielt. Glücklicherweise war ich nicht allein unterwegs, und so schafften wir es nach etwa einer halben Stunde, das Kajak mit vereinten Kräften wieder aus dem Wasser zu ziehen. Ich glaube, das werde ich nicht so schnell vergessen.

Die letzte Station dieser Reise heisst Hanoi, wo ich mich im Moment gerade befinde. Im Grunde genommen ist Hanoi nicht viel anders wie alle anderen vietnamesischen Grossstädte, also laut, dreckig und voller Motorräder. Sehenswürdigkeit Nr. 1 ist hier sicher das Ho Chi Minh Mausoleum, in dem man den Leichnam Ho Chi Minhs besichtigen kann. Die Vietnamesen verehren ihren ehemaligen Präsidenten wie einen Helden, was dazu führt, dass sich vor dem Mausoleum eine Schlange von mehreren hundert Metern bildet. Auch sonst steht in Hanoi vieles mit Ho Chi Minh in Verbindung, sein Porträt ist omnipräsent. Natürlich gibt es aber auch noch weitere Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel das Hanoi Hilton, ein Gefängnis, das von französischen Kolonialisten erbaut wurde und dann während der Revolution von Vietnamesen übernommen wurde. Dort wurden vor allem amerikanische Kriegsgefangene festgehalten. Alles in allem gefiel mir Hanoi ganz gut, denn neben den Sehenswürdigkeiten hat auch das Nachtleben hier etwas zu bieten!

Heute heisst es auch Abschied nehmen. Es war auf jeden Fall eine geniale Zeit mit meiner g-Adventures Reisegruppe, ich werde sie alle vermissen!

Das war’s für heute, ich melde mich wieder!

Good morning, Vietnam!

Nun bin ich schon seit fast einer Woche in Vietnam und bin bis jetzt nie dazugekommen, einen Post zu schreiben. Die Tage hier vergehen schnell, denn auf meiner Tour namens “Vietnam on a Shoestring” haben wir wenig Zeit für viele Sehenswürdigkeiten.

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Ben Tanh Market

Nachdem ich am Dienstag in Ho Chi Minh City (ehemals Saigon) angekommen war, traf ich am Mittwoch den Rest meiner Reisegruppe. Diese besteht hauptsächlich aus Frauen aus England, mit einigen wenigen Ausnahmen. Ich habe mich aber mittlerweile an diese Situation gewöhnt. 🙂 Das Prinzip unserer Tour ist, dass für Unterkunft und Transport gesorgt ist, der Rest ist aber uns überlassen. Zum Glück haben wir unseren Guide Masha, die uns fortlaufend Tipps gibt, was wir machen könnten. Masha ist Russin, spricht aber sehr gut Englisch. Ihr Job ist es im Grunde genommen, mit uns Ferien zu machen. In Ho Chi Minh City führt sie uns zum Ben Tanh Market, eine gigantische Markthalle, in der man grundsätzlich alles kaufen kann. Die Vietnamesen verfolgen generell eine sehr aggressive Verkaufsstrategie, in dem sie versuchen, einem zu ihren Marktständen zu ziehen (Ich hasse nichts mehr als das). Darum war ich eher froh, als wir aus dem Getümmel wieder rauskamen.

Am zweiten Tag stand ein Besuch der Cu Chi Tunnels etwas ausserhalb von HCMC auf dem Programm. Diese wurden während des Vietnamkriegs von den Kommunisten erbaut. Sie dienten vor allem als Fluchtwege und verbanden verschiedene im Dschungel versteckte militärische Einrichtungen. Insgesamt erstrecken sich die Tunnels über mehr als vierzig Kilometer. Mir reichte es schon, durch einen 100 Meter langen Abschnitt zu kriechen, denn dort drinnen ist es wahnsinnig eng, heiss und dreckig. Es war jedoch sehr interessant zu sehen, was sich die zahlenmässig unterlegenen und schlechter ausgerüsteten Kommunisten während des Krieges alles an Tricks einfallen liessen. Am späteren Nachmittag besuchten wir noch das War Remnants Museum in HCMC. Sehr eindrücklich, aber nichts für schwache Nerven. Vor allem die Auswirkungen des hochgiftigen Entlaubungsmittels “Agent Orange” werden sehr bildlich dargestellt.

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In den Cu Chi Tunnels

In einem meiner ersten Posts hatte ich geschrieben, wie chaotisch die Verkehrssituation in Thailand ist. Doch gegen Vietnam ist Thailand ein Kinderspielplatz. Hier gibt es Tausende und Abertausende von Mopeds, die überall dort fahren, wo es gerade Platz gibt. Das Überqueren einer Strasse zu Fuss scheint ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Am besten schliesst man die Augen und läuft einfach los. Die wenigen Autos, die auf den Strassen Vietnams herumfahren, sind zu etwa 80% Taxis, die restlichen Fahrzeuge sind Privatwagen der “reichen” Vietnamesen oder Lastwagen.

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Ein, zwei Töffli hets scho…

Am Donnerstag Abend ging es per Nachtzug weiter nach Nha Trang, wo wir bereits morgens um viertel vor fünf ankamen. Weil unsere Hotelzimmer noch nicht bereit waren, gingen wir halt an den Strand, um noch ein bisschen weiterzuschlafen. Ich traute meinen Augen kaum, als ich sah, dass der Strand bereits um diese Zeit von Vietnamesen überschwemmt war! Hunderte von Menschen waren mit Kind und Kegel am Baden, Spielen und Relaxen, eine Gruppe älterer Damen machte Tai Chi. Um sieben Uhr war der Strand dann aber bereits wieder halb leer. Eine Erklärung dafür kann ich leider nicht liefern. Wir verbrachten den Rest des Tages etwas ausserhalb von Nha Trang an einem Strand, wo wir für umgerechnet 15 Franken den ganzen Tag zu essen und zu trinken bekamen (Das vietnamesische Essen ist einfach genial).

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Nha Trang Beach morgens um 5.30 Uhr

Mittlerweile sind wir bereits weitergereist nach Hoi An. Davon berichte ich dann in meinem nächsten Blogeintrag. Ademerci.     IMG_6176

 

Von Elefanten und Velounfällen

Die Tage vergehen schnell hier in Thailand. Mein Kurztrip nach Chiang Mai ist bereits wieder vorbei und ich bin nach Bangkok zurückgekehrt, wo morgen mein Flug nach Vietnam geht. Ich wäre gerne noch länger im Norden geblieben, die drei Tage waren wirklich genial!

Am Samstag hatte ich eine Tour gebucht, die neben Elefantentrekking auch noch Whitewater-Rafting beinhaltete. Die Elefantenfarm liegt etwa eine Stunde mit dem Auto von Chiang Mai entfernt, und ist nur über Strassen zu erreichen, die eigentlich mehr Bachläufen gleichen als etwas anderem. Dort angekommen, packten mich erstmal Zweifel, wie gut es den Elefanten dort wirklich geht. Die Elefantenfarm ist eine Ansammlung von etwa zehn Bambushütten irgendwo im Dschungel. Die fünf Elefanten, die dort leben, waren bei unserer Ankunft alle am Fuss angekettet, sodass sie sich nicht mehr als zwei Schritte weit bewegen konnten. Man erklärte uns, dass die Elefanten ohne die Ketten bei den benachbarten Bauernhöfen aufs Land gehen und dort Schaden anrichten könnten. Ganz überzeugen liess ich mich davon aber nicht.

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Banana?

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Wir lernten anschliessend, wie man auf einen Elefanten aufsteigt und auf welche Kommandi sie hören. Nach einigen Trockenübungen ging es dann schon bald auf eine rund einstündige Tour durch den Dschungel. Wir sassen jeweils zu zweit auf einem Elefanten. Den Tieren schien es Spass zu machen. Auf unsere Anweisungen hörten sie nicht wirklich, sondern nutzten die Zeit, um am Wegrand Blätter von Büschen zu reissen und diese zu verspeisen. Die Elefantenführer, die uns begleiteten, liessen sie dabei grösstenteils gewähren und machten auch keinen Gebrauch von den eisernen Haken, die sie mit sich trugen. Am Ende der Tour hielten wir an einem Fluss, wo wir die Elefanten waschen und mit ihnen baden konnten. Das gefiel sowohl mir wie auch den Elefanten am besten. Es war ein geniales Erlebnis, so nahe an diesen gigantischen Tieren zu sein und mit ihnen im Fluss zu baden. Meine Zweifel wurden zwar nicht ganz beseitigt, aber ich glaube, dass es den Elefanten hier im Verhältnis zu anderen Orten relativ gut geht. Nach dem Mittagessen ging es weiter zum Riverrafting, das mir zwar Spass machte, aber nicht wirklich spektakulär war. Unser Fahrer zeigte uns dann noch ein Dorf eines Hilltribes. Die Leute wohnen dort in einfachsten Verhältnissen, die meisten Hütten sind einfache, aus Holz und Bambus gebaute Gebäude. Überraschenderweise gibt es aber in jedem einzelnen Haus mindestens einen Fernseher, der ununterbrochen läuft (Man muss ja Prioritäten setzen).

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Hauptsache Satellitenschüssel für guten Fernsehempfang in der Holzhütte!

Am Sonntag stand eine Tour namens Hike n’ Bike auf dem Programm. Wir sollten auf einen Berg in der Nähe von Chiang Mai wandern und anschliessend mit Mountainbikes wieder hinunterbrettern. Mit mir in der Gruppe waren der Engländer Tom und eine Ukrainerin namens Valentina. Gemeinsam mit unserem Guide, der überraschend gut Englisch sprach, wanderten wir etwa drei Stunden durch den Dschungel. Da es in der Nacht geregnet hatte, war alles ziemlich feucht, also auch die Bike-Tracks, die hauptsächlich aus festgetretenem Lehm bestanden und oftmals von tiefen Regenläufen zerfurcht waren. Oben angekommen, traute es sich Valentina dann doch nicht zu, mit uns herunterzufahren, was sich als gute Entscheidung herausstellen sollte. Die Tracks waren alles andere als “Beginner”, Tom und ich hatten anfangs ziemlich Mühe, auf dem rutschigen Untergrund zurechtzukommen. Das führte dann auch dazu, dass mir mein Vorderrad in einen Regenlauf abrutsche und ich über den Lenker nach vorne geschleudert wurde. Kopfvoran prallte ich auf dem Waldboden auf und überschlug mich. Zum Glück trug ich einen Helm, sonst hätte ich wahrscheinlich mehr als nur ein paar blaue Flecken davongetragen. Mehr mitgenommen hatte es jedoch meine Shorts, die irgendwo hängen geblieben waren und mir nur noch in Fetzen von den Beinen hingen. Wenigstens hatte ich für den Rest der Abfahrt gute Belüftung untenrum. Nach rund einer Stunde kamen wir am Fusse des Berges an, wo wir in einem See baden konnten und uns den Dreck abwaschen konnten. Zurück im Hostel musste ich erstmal ein Nickerchen machen, da das Ganze doch ziemlich anstrengend gewesen war.

Neben den beiden Tagestouren liess ich es natürlich auch nicht aus, das Nachtleben von Chiang Mai etwas zu erkunden. Dank so vielen unternehmungslustigen Leuten im Hostel musste ich das auch nicht allein tun. Während dieser drei Tage in Chiang Mai lernte ich mehr Backpacker kennen, als in der gesamten Zeit davor. Nach einem sehr unterhaltsamen Karaokeabend in einem menschenleeren Einkaufszentrum am Samstagabend verfolgte ich am Sonntagabend (bzw. Montagmorgen) mit einer Gruppe von etwa zehn Leuten den WM-Final in einer deutschen Bar in der Innenstadt. Diese war komplett überfüllt, was dazu führte, dass das Militär aufkreuzte und uns (sehr freundlich) um ein bisschen mehr Ruhe bat. Wir entschieden uns dann, die zweite Halbzeit im Hostel zu verfolgen, wo wir wenigsten etwas sehen konnten. Weil das Spiel schlussendlich 120 Minuten dauerte, kam ich erst um ca. fünf Uhr morgens zum Schlafen. Am nächsten Tag hatte ich sowieso nichts grosses geplant konnte ausschlafen.

Der Aufenthalt in Chiang Mai war ein geniales Erlebnis, und ich kann es jedem Backpacker nur empfehlen, dieser Stadt einen Besuch abzustatten (Und wenn, dann unbedingt im Baan Khun Hostel an der Thapae Road)!

Das war es für heute, ich werde mich aber bald wieder melden. Dann aber aus Vietnam!

Spontan-Trip nach Chiang Mai

Seit meinem letzten Blog-Eintrag sind schon wieder einige Tage vergangen – es gab aber auch nicht wirklich viel zu berichten. Die Zeit auf Koh Samet war zwar super, aber wirklich Aufregendes ist dort nicht passiert. Meistens haben wir einfach die Zeit am Strand verbracht und das thailändische Essen genossen. Am Montag mieteten wir uns Mopeds, um die Insel zu erkunden. Da diese aber nur 7 Kilometer lang und 2 Kilometer breit ist, war auch das nicht ein allzu grosses Unterfangen. Ich merkte, dass ich etwas unternehmungslustiger bin als die anderen vier, die vor allem am Strand bleiben wollten.

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Aussicht auf Koh Samet

Am Donnerstag musste ich mich dann nicht nur von Koh Samet verabschieden, sondern auch von den anderen Volunteers Ellis, Jodie, Charly und Elle. Eigentlich hätten wir alle noch eine Nacht in Bangkok verbringen sollen, doch wir entschieden uns, direkt weiterzureisen. Die vier Engländerinnen gingen nach Koh Samui, während ich mich für einen Spontan-Trip nach ChiangMai im Norden Thailands entschied. Auf ein weiteres Mal Bangkok hatte ich einfach keine Lust. Also kaufte ich mir kurzerhand ein Ticket für den Nachtzug, der mich innerhalb von 14 Stunden an mein Ziel bringen sollte. So wachte ich am Freitag Morgen in Chiang Mai auf. Hier gibt es keine Sandstrände und keine Palmen, sondern Berge (kein Vergleich zu unseren Bergen, aber immerhin) und sehr viel Wald.

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Mein Abteil im Nachtzug

Genau so spontan wie den Zug hatte ich hier in Chiang Mai auch ein Hostel namens Baan Khun gebucht. Und ich wage zu behaupten, dass es das beste Hostel überhaupt ist. Die Atmosphäre hier ist einfach unglaublich. Das liegt zu einem grossen Teil an der Betreiberin des Hostels, die von allen nur Mama genannt wird. Sie ist die gute Seele des Hauses, und kümmert sich um das Wohlergehen jedes einzelnen Gastes hier. Ständig schenkt sie einem etwas zu essen. Jeder fühlt sich hier willkommen, es ist wie in einer grossen Familie. In den ersten fünf Minuten nach meiner Ankunft hatte ich schon etwa zehn neue Leute kennengelernt. Am Abend des ersten Tages ging ich mit zwölf anderen Leuten vom Hostel an einen Muay Thai Fight. Dieser Kampfsport ist nicht nur unter Touristen beliebt, sondern wird auch von der Lokalbevölkerung richtiggehend zelebriert, obwohl meistens nicht einmal Profis kämpfen.

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Muay Thai

Was mir an Chiang Mai besonders gefällt, ist die Tatsache, dass man hier einfach mehr unternehmen kann als in Bangkok. Man kann direkt übers Hostel verschiedene Touren in und um Chiang Mai buchen. Da die Stadt relativ klein ist, geht es nicht lange, bis man sich mitten im Dschungel wiederfindet. Das liess ich mir natürlich nicht nehmen und buchte gleich zwei Tagestouren: Elefanten-Trekking und Hike n’ Bike. Was ich dabei erlebt habe, könnt ihr in meinem nächsten Blogeintrag erfahren.

Stay tuned!

Goodbye Angthong, hello Koh Samet

Nun ist es also schon wieder vorbei – mein Volunteering-Projekt in Angthong. Nach zwei Wochen in der Wat Rung School hiess es am Freitag Abschied nehmen von den Kindern, den Lehrern und unserer Gastfamilie.

In meinem letzten Post hatte ich verkündet, dass in dieser Woche kein Sporttag mehr stattfinden sollte. Falsch gedacht. Am Freitag kamen Kinder und Lehrer von zehn anderen Schulen zu uns aufs Gelände. Anscheinend war der erste Sporttag nur Vorbereitung für diesen grossen Tag gewesen, an dem die verschiedenen Schulen nun gegeneinander antraten. Natürlich durfte auch eine pompöse Parade zum Fussballfeld nicht fehlen, wie auch die Ansprache und das Entzünden der olympischen Flamme. Und wieder waren die Mädchen aufgetakelt wie für eine Hochzeit. Doch diesmal waren auch wir Volunteers Teil der Parade, und wie. Morgens um 5 standen wir auf, um in einem Kostümverleih traditionelle thailändische Trachten zu holen. Ellie und Jodie bekamen dort auch gleich noch eine ordentliche Portion Make-Up ins Gesicht verpasst (ich lehnte dankend ab). Dann fuhren wir gegen 8 Uhr zur Schule, wo wir an der Parade teilhaben durften. Leider konnten wir nicht den ganzen Sporttag miterleben, weil wir bereits nach dem Mittag von Tui abgeholt wurden. Das Abschied-Nehmen gestaltete sich dann etwas schwierig, weil alle irgendwie und irgendwo am Sporttag beschäftigt waren. Etwas traurig war es schon, all diesen Menschen, die ich während der zwei Wochen in Angthong ins Herz geschlossen habe, Lebewohl zu sagen. Auch den Kindern merkte man an, dass sie uns am liebsten behalten hätten.

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Es war eine wunderbare Zeit in Angthong, die ich nie vergessen werde. So viele neue Freunde, so viele Erinnerungen und so viele lachende Gesichter. Ich kann so ein Volunteering Projekt nur weiterempfehlen.

Mit dem Auto ging es dann weiter Richtung Bangkok, wo wir für eine Nacht einen Zwischenhalt einlegten. Wie schön war es, wieder einmal in einem klimatisierten Raum zu schlafen! (Das Schlafen bei 34 Grad in der Nacht werde ich sicher nicht vermissen).

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Ohh yess

Am Samstagmorgen ging es dann endlich weiter nach Koh Samet, wo wir die letzten fünf Tage des Projekts verbringen. Es ist ein kleines Paradies hier. Da im Moment gerade Low-Season ist, haben wir die Insel praktisch für uns.Wir wohnen in einem Resort nur etwa 100 Meter vom Strand entfernt. Ich (und die vier anderen auch) musste heute aber feststellen, dass die Sonne in Thailand ein klitzekleines bisschen stärker scheint als in der Schweiz. Trotz Sonnenschutzfaktor 30 verbrannte ich mich hoffnungslos nach gut eineinhalb Stunden in der Sonne. Shit happens.

Ich freue mich auf die nächsten paar Tage hier auf der Insel, bevor es dann wieder zurück ins lärmende Bangkok geht.

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Pfadi – Thai-Style

Mittlerweile hat für uns die zweite Unterrichtswoche in Angthong begonnen. Diese Woche sollte etwas strenger werden, jeden Tag stehen fünf bis sechs Lektionen auf dem Programm. Ausserdem findet diese Woche kein Sporttag mehr statt (ich kann also mein Fussballkönnen kein zweites Mal unter Beweis stellen, vielleicht ist es auch besser so). Man darf sich hier aber nie zu sicher sein, ob die Lektionen auf dem Stundenplan dann auch wirklich stattfinden oder nicht. Manchmal stehen wir dann einfach im Klassenzimmer und warten auf Schüler, die eigentlich schon auf dem Heimweg sind. Hier ist alles ein bisschen unorganisiert, was aber niemanden zu stören scheint.

So auch heute Morgen, als unsere ersten zwei Unterrichtslektionen gestrichen wurden. Heute war in der Schule nämlich Scout Day, was für mich als Pfadi natürlich spannend war. Scout zu sein ist hier für Jungen und Mädchen ab 10 Jahren obligatorisch. Einmal pro Woche erscheinen Schüler wie auch Lehrer in Pfadi-Uniform. Samstagnachmittag-Übungen kennt man hier nicht. Auch sonst sind die Unterschiede zu den Schweizer Pfadis ziemlich gross. Hier gehört das Hemd noch in die Hose und ein Berèt auf den Kopf. Das Ganze ist viel militärischer als in der Schweiz, es gibt eine Art Antrittsverlesen mit Achtungs- und Ruhnstellung. Die Kinder mussten dann auch Marschieren üben; ein Tambour gab den Takt an. Es schien ihnen aber nicht so viel Spass zu machen, vielleicht war es ihnen etwas zu streng.

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“Guet uusgrichtet isch andersch”

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Für den Rest des Tages konnten wir dann aber mehr oder weniger unsere geplanten Lektionen abhalten. Es macht mir mittlerweile mehr Spass, in den Klassen 7.-9. zu unterrichten, weil man dort wirklich etwas mit den Leuten anfangen kann und ein gewisser Wille, Englisch zu lernen, vorhanden ist. In den tieferen Klassen können die meisten Kinder sehr wenig bis gar kein Englisch, was sehr anstrengend sein kann. Dort geht es dann nur darum, die Kinder irgendwie zu unterhalten. Das ist dafür sehr einfach, sie haben eigentlich Freude an allem.

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“Teacher, Teacher, I have question!”

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Vor dem Mittagsschläfchen noch kurz fürs Foto posieren.

Jetzt noch ein kurzer Ausblick auf mein weiteres Reiseprogramm: Wir werden noch bis Freitag in der Schule unterrichten. Am Freitag Abend geht es für eine Nacht zurück nach Bangkok und am nächsten Tag reisen wir weiter nach Ko Samet, eine kleine Insel etwa 3 Autostunden von Bangkok entfernt. Dort stehen dann eher Strand und Party auf dem Programm. 🙂

Und nun ein weiteres Mal: Hopp Schwiiz und AdeMessi

Shaq-Attack im Auslandeinsatz

Und schon ist die erste Woche in Angthong wieder vorbei. Bis jetzt gefällt es mir wirklich gut, Thailand von einer nicht-touristischen Seite zu sehen. Ich habe zwar nicht das Gefühl, dass ich mit meinem Volunteering-Einsatz gross etwas verändern kann, aber es reicht schon, dass wir den Kindern wie auch Lehrern sichtbar Freude bereiten können. Ich denke nicht, dass sich das Englisch der Schüler wahnsinnig verbessern wird, aber der kulturelle Austausch ist für beide Seiten interessant und lehrreich.

Am Freitag fand in der Schule der Sporttag statt. Hier ist das ein grosses Ding. Wir waren schon etwas verwundert, als am Morgen einige der Mädchen aufgetakelt und in festlichen Kleidern erschienen. Denn zu Beginn des Sporttags stand eine grosse Parade der Schüler zum Fussballfeld. Dort fand eine Eröffnungsfeier statt, bei der irgend ein Mann in Uniform vor allen Schülern eine Rede hielt (was für eine Funktion er hat, konnte mir niemand wirklich erklären). Anschliessend wurden eine Art olympische Flamme und Feuerwerk angezündet. Dann konnte es endlich losgehen mit dem Sport. Zu den Disziplinen gehörten Seilziehen, Wettrennen und natürlich auch Fussballspielen. Die Kinder waren den ganzen Tag mehr als motiviert. Die Sporttage bei mir im Gymi waren jeweils ein Trauerspiel sportlicher Motivation.

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Wie die Grossen: “Cheerleader” während der Parade

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Der ominöse Mann in Uniform

Ich konnte es dann nicht lassen, beim Fussballmatch der 7.-9. Klässler mitzuspielen. Wer mein fussballerisches Können einmal mitgekriegt hat, wird überrascht sein, dass ich als einziger Torschütze meines Teams hervorgehen konnte (Muss wohl einen sehr guten Tag erwischt haben). Shaqiri nennt man mich nur, weil ich gleich aussehe, nicht weil ich gleich gut Fussball spielen kann. Trotzdem: Die Hitze machte mich fertig. Am Abend hatte ich dann ziemliche Kopfschmerzen. Vielleicht war es doch nicht so eine gute Idee, bei 36 Grad und prallem Sonnenschein Fussball zu spielen.

Heute Morgen war dann alles andere als Ausschlafen angesagt, um 07 Uhr war Tagwache. Chai und Surin, unsere Hosts, hatten für uns einen Ausflug nach Ayutthaya geplant. Und der folgte einem ziemlich straffen Programm. Kurzzusammenfassung: Ein Mal Affen, ein Mal Elefanten, drei Mal Tempel und zwei Mal Markt. Ich schreibe hier nicht alles nieder, sondern lasse die Bilder sprechen. 🙂

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Mama Monkey und Baby Monkey

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Auf dem Markt

Heute Abend kam dann noch unsere Nachbarin vorbei, eine Masseuse. Für 200 Baht (etwa 5 Franken) knetete sie uns dann je eine Stunde lang durch. Ich hatte fast ein bisschen ein schlechtes Gewissen, ihr nur so wenig Geld zu geben. Morgen Sonntag werden wir wahrscheinlich hier in Angthong bleiben und ein bisschen entspannen. Tut auch mal gut.    IMG_5834